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Nikolaus-Brauchtum in Deutschland

Bischof Nikolaus lebte und wirkte in Myra, dass in der heutigen Türkei liegt. Aber wie kommt das Brauchtum eigentlich nach Deutschland?

Hans Gerd Grevelding ist Diakon und arbeitet in der Internationalen Katholischen Seelsorge als Referent von Weihbischof Ansgar
Puff. In seinem Arbeitsfeld liegen einundvierzig verschiedene muttersprachliche Gemeinden im Erzbistum Köln, die von vierzig Priestern aus dem Ausland geleitet werden.
Die Internationale Seelsorge im Erzbistum Köln umfasst damit 230 000 Katholiken anderer Muttersprache, was ca. 14 % unserer Katholiken im Erzbistum Köln entspricht.
Aufgabe von Hans Gerd Grevelding ist es, den fremdsprachigen Katholiken eine Heimat in ihrer Muttersprache zu geben.

Ich möchte heute mit Ihnen als Experte über Geschichte des Hl. Nikolaus sprechen, doch zuerst einmal die Frage: Was verbindet Sie mit dem Hl. Nikolaus, was waren die ersten Erfahrungen, die Sie selber als Kind im Zusammenhang mit dem Nikolaustag gesammelt haben?

Hans Gerd Grevelding: Meine erste Erfahrung geht ganz weit zurück, und zwar war ich dreieinhalb Jahre alt, als meine Familie bei einem früheren Kaplan im Wohnzimmer saß und der Nikolaus mit Mitra, Stab, einem langen weißen Bart und einem goldenen Buch
unter dem Arm kam. Er fragte in die Runde hinein, ob ein Hans Gerd in dieser Runde säße. Das war ich natürlich und dann musste ich nach vorne kommen. Der Heilige Nikolaus hat uns dann vorgelesen, was ich als Kind alles angestellt habe, aber auch, was ich gut gemacht habe. Am Ende hat er mir eine große Tüte mit Süßigkeiten geschenkt. Das war die erste Erfahrung.

Die zweite Erfahrung war mit sechs Jahren im 1. Schuljahr und da kam der Nikolaus zusammen mit dem Hans Muff. Der Hans Muff hatte eine lange rote Zunge sowie Ketten und er machte uns ganz viel Angst mit seiner Rute, die er dabei hatte. Das Schlechte, was wir als Kinder in der Schule angestellt haben, wurde vom Hans Muff mit Kettenrasseln und Rutenschlagen geräuschvoll unterstützt, so dass wir viel Respekt vor diesem hässlichen Kerl bekamen.
Zum Glück wurden auch aus dem Goldenen Buch die guten Leistungen, die wir in der Schule oder mit unseren Klassenkameraden erbracht haben, bewertet und wir bekamen auch dort unsere Süßigkeiten. Es war immer ein Highlight, wenn der Nikolaus auch in den Jahren darauf in die Klasse kam und der Hans Muff dann meistens vor der Türe blieb.

Bischof Nikolaus, der dem Nikolausfest seinen Namen gibt, hat in Myra gewirkt, das in der heutigen Türkei liegt. Wie kam der
Brauch des Hl. Nikolaus nach Deutschland?

Hans Gerd Grevelding: Da müssen wir 1.000 Jahre zurückgehen. Damals wurde Prinzessin Theophanu mit Otto II. in Rom verheiratet und als Kaiserin hat sie später die Verehrung des Hl. Nikolaus nach Deutschland gebracht. Kaiserin Theophanu hat die Verehrung
des Hl. Nikolaus mitgebracht, weil sie ihn als Schutzpatron in ihrer kaiserlichen Familie eingeführt hat. Sie hatte im Jahre 972 Otto II. geheiratet und schon im Jahr 973 gibt es die erste Nikolauskapelle in Süddeutschland, und zwar in der Stadt Kempten.
974 kam Halberstadt dazu, dann Burtscheid, Aachen, Trier, Quedlinburg und Magdeburg. Der Nikolauskult hat sich in den nächsten hundert Jahren über die Kirchen, die das Nikolauspatrozinium bekommen haben, hier in Deutschland verbreitet.

Wie kann man sich das vorstellen mit der „Verbreitung“ eines Patroziniums?

Hans Gerd Grevelding: Wenn man eine besondere Beziehung zu einem Heiligen hat, und darüber hinaus die Möglichkeit besteht, dafür zu sorgen, dass eine Kirche oder eine Kapelle dem Heiligen geweiht wird, dann nutzt man diese Chance. Damals waren die Kaiser ständig unterwegs von Pfalz zu Pfalz und so war es praktisch, an jedem Ort eine Kirche zu finden, in der man zu seinem Heiligen beten konnte. Wenn man zum Beispiel in Halberstadt war, dann gab es dort eben auch den Heiligen Nikolaus als Patron und in dessen Kirche konnte man beten.

Weiß man denn mehr über Theophanu, woher sie die Berührung zum Hl. Nikolaus bekommen hat?

Hans Gerd Grevelding: Theophanu war eine Prinzessin aus Byzanz. Und Myra gehörte zum Kaiserreich der byzantinischen Kaiser. Von dort brachte sie die Kenntnis und die Legenden mit, die wir so landläufig vom Hl. Nikolaus kennen.
Das sind die Legenden, die man glauben kann, aber nicht glauben muss. Mit dem heiligen Nikolaus lernen wir einen sehr kinderfreundlichen Bischof kennen und aus seinen Legenden erfahren wir, dass er ein Bischof war, der die Nöte der Kinder sehr ernst genommen und sie beschenkt hat.

Wo finden wir denn heute noch Spuren des Hl. Nikolaus hier in der Region und wo wird dieser heute noch deutschlandweit verehrt?

Hans Gerd Grevelding: Wir brauchen nur in den Kölner Dom zu gehen, dort finden wir eine Nikolauskapelle. Oder wir fahren nach Brauweiler, da gibt es eine tausend Jahre alte Kirche, die eine Nikolauskirche ist. Die Enkelin von Theophanu, die polnische Königin Richeza, hat dafür gesorgt, dass diese Kirche dem Hl. Nikolaus geweiht wurde. Das Geld zum Bau der Kirche hatten damals ihre Eltern zur Verfügung gestellt, damit diese Kirche gebaut wurde. Wenn man vor dem Eingang steht, dann sieht man oben in einer Nische eine Plastik des Hl. Nikolaus aus Sandstein in einer sehr modernen Form, die daran erinnert, dass dies eine Nikolauskirche ist. In der Kirche selbst findet man eine barocke Bischofsfigur, die ebenfalls den Nikolaus darstellt.

Was macht zum Beispiel die Nikolauskapelle im Dom so besonders und was finden wir dort?

Hans Gerd Grevelding: Es ist eine sehr schön gestaltete Kapelle, die den Namen des Nikolaus trägt, um an den Heiligen Nikolaus zu
erinnern. Im Kölner Dom finden wir auch eine Kapelle, in der die Königin Richeza aus Polen beigesetzt worden ist; ihr kleiner schwarzer Sarkophag steht ebenfalls in einer solchen Kapelle. Wichtig zu wissen ist, dass alle Kapellen je einem Heiligen gewidmet sind und dort früher immer hl. Messen gefeiert werden konnten.

Gibt es noch weitere besondere Orte, die wichtig im Zusammenhang mit dem Hl.Nikolaus sind?

Hans Gerd Grevelding: Im Kölner Bereich ist dies eine Kirche, die in Dünnwald steht und ca. 900 Jahre alt ist. Und dann gibt es noch weitere Kirchen wie in Stablo, in Braunschweig, in Verdun, in Essen-Werden, in Worms, in Hildesheim oder in Klotten.
Klotten ist ein weiteres Beispiel für die Verbreitung durch die kaiserliche Familie der Ottonen. Es liegt an der Mosel. Dort hat Königin Richeza eine Zeitlang gewohnt und sofort eine Kirche dem Hl. Nikolaus weihen lassen. Darüber hinaus hatte sie noch ein weiteres Schloss in Saalfeld an der Saale und auch dort hat sie eine Kapelle bauen lassen, die dem hl. Nikolaus geweiht wurde.

Der Nikolaus steht ja heute für die Werte des Schenkens. Was können wir vielleicht heute von ihm mitnehmen?

Hans Gerd Grevelding: Aus meiner Arbeit heraus würde ich sagen, die Nöte der Kinder ernst nehmen, auf die Nöte der Kinder eingehen, die Kinder unterstützen, den Kindern von Zeit zu Zeit das was ihnen fehlt, schenken. Es ist wichtig, ihnen zu zeigen, dass
wir als Erwachsene für sie da sind und für sie Verantwortung übernehmen. Sie müssen erfahren, dass sie beschützt werden, dass sie jemanden haben, der ein Stück auf sie aufpasst, der weiß, wo ihre Schwächen und Stärken liegen. Beim Schenken müssen wir dann vor allem ihre Stärken hervorheben.

Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Stefan Lesting.

http://tinyurl.com/qgkknud

 

 

 
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